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Lebendige Geschichte

Als baulicher Rahmen für die festlichen Jagdgesellschaften sowie als Unterkunft der Gäste vom Dresdner Hofe ließ W. D. von Erdmannsdorff – Oberhofjägermeister und Ältestenminister am Hofe August des Starken - um 1709 das reizvolle barocke Jagdhaus errichten. Mit größter Wahrscheinlichkeit ist dieses Bauwerk nach Plänen des berühmten Dresdner Baumeisters Mattheus Daniel Pöppelmann errichtet worden. Die reich bemalte Fassade und der Festsaal mit Deckengemälde und Kaminen zeugen vom Glanz, der einst hier entfaltet wurde. Der bekannte Dresdner Kunsthistoriker Dr. Joachim Menzhausen, Verfasser des Standardwerkes "Kulturgeschichte Sachsens" und ehemalige Direktor des Grünen Gewölbes, besuchte 2009 das Jagdhaus. Er bezeichnete es als das neben Zwinger und Taschenbergpalais dritte wichtige noch existente Bauwerk des Dresdner Barocks und lobte die Arbeit des Vereines für die Erhaltung und Belebung des Jagdhauses. Die Bildhauerarbeiten ordnete er zweifelsfrei der Schule Pöppelmanns zu, die Fertigstellung der Innenausstattung datierte er auf ca. 1712. Auch in den kunsthistorischen Werken des bedeutenden Barockforschers Cornelius Gurlitt findet das Jagdhaus zu Kössern Erwähnung. Interessant ist ebenfalls die Verbindung zum Weltkulturerbe Park und Schloss Wörlitz, denn dessen bedeutender klassizistischer Baumeister Friedrich Wilhelm von Erdmannsdorff erbte das Kösserner Rittergut nebst Jagdhaus 1763. Der Jagdhausverein als Nutzer und Betreiber des Barockbaus widmet sich im Rahmen seiner Tätigkeit als Dorfentwicklungs- und Kulturverein auch historischen Aufgaben. So hat der Jagdhausverein 2004 eine Broschüre „Kössern & Förstgen – Geschichte und Geschichten“ und eine historische Postkartensammlung herausgegeben, die wegen großer Nachfrage 2015 in zweiter überarbeiteter Fassung neu aufgelegt wurde. Die Dauerausstellung zu Architektur und Geschichte des Hauses im Erdgeschoß des Hauses wird regelmäßig erweitert und überarbeitet. Gezeigt werden Dokumente und Fotos aus den verschiedenen Epochen der 300jährigen Geschichte, Porträts der Erbauer und Eigentümer des Jagdhaues und historische Bauzeichnungen. Lebendige Geschichte bietet auch das von Vereinsmitgliedern erarbeitete und ständig erweiterte Programm „Barockgeplauder“ mit Benno von Muldenknick und Aurelia von Caterstein, in dem die barocke Lebensart heiter und durchaus kenntnisreich vermittelt wird. Diese Programm wird zunehmend angefragt und soll 2016 mind. 12 mal aufgeführt werden - im Jagdhaus und auch in anderen Veranstaltungsstätten. Die Kostüme und die Ausstattung für dieses Programm werden selbst angefertigt.

Projektbeginn01.01.2016
Projektdauer1 Jahr
OrtJagdhaus Kössern
Wochenstundenegal
Anzahl der Freiwilligen2
EngagementbereichKultur, Musik, Brauchtum

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