Theatergruppe HomoErotischeUnion

Nach wie vor sind schwule Männer die am meisten von AIDS betroffene Bevölkerungsgruppe. Mehr als die Hälfte aller HIV-Infektionen und AIDS-Erkrankungen betreffen schwule Männer. Aus dieser Tatsache leitet sich das Hauptziel der Primärprävention ab: Die Verhinderung von Neuinfektionen über Sex zwischen Männern. Nur ein Bruchteil der Männer, die Sex mit Männern haben, werden AIDS-Beratungsstelle anrufen oder persönlich aufsuchen, um sich über HIV und AIDS zu informieren. Deshalb ist es erforderlich, die Orte aufzusuchen, an denen sich diese Zielgruppe trifft. Eine Methode für die die AIDS-Hilfe Leipzig engagierte ehrenamtliche Mitstreiter gewinnen konnte, ist die Auseinandersetzung über Tabu-Themen mit theatralischen Mitteln. Zu den Tabu-Themen gehören z. B. Fremdgehen in der Partnerschaft, Kondombenutzung, HIV-Antikörpertest, Umgang mit Menschen, die HIV-positiv sind bzw. an AIDS erkrankt sind. Die Aufführungen erfolgen an Orten, wo sich Männer, die Sex mit Männern haben, treffen. Die dabei gewählten Darstellungsformen sind das "versteckte Theater" (inszenierte Gespräche) und die Komödie. Ziel dieses darstellenden Spiels soll es sein, die o. g. Tabu-Themen aufzubrechen, darüber nachzudenken, sich dazu zu äußern und eventuell Schlussfolgerungen für sein eigenes Handeln zu ziehen.