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Muldentaler Assistenzverein e. V.

Träger: Muldentaler Assistenzverein e. V.

Der Verein hat das Ziel, Menschen, die infolge Behinderung oder chronischer Krankheit das Handicap tragen, bei den gewöhnlichen und regelmäßig wiederkehrenden Verrichtungen im Ablauf des täglichen Lebens fremder Hilfe zu bedürfen, ein selbstbestimmtes und selbstverantwortliches Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen. Er wendet sich gegen eine gesellschaftliche Aussonderung und Isolierung dieser Menschen. Deshalb setzt er sich für ein sozial abgesichertes und chancengleich in die Gemeinschaft einbezogenes Leben aller Menschen ein. Der Verein unterstützt die Anstrengungen zum Abbau aller Sondereinrichtungen und Heime und fördert den Auf- und flächendeckenden Ausbau ambulanter Hilfs- und individueller Wohnmöglichkeiten. Insbesondere tritt der Verein dafür ein, dass die Menschen die von ihnen benötigte Hilfe nach ihren Bedürfnissen selbst organisieren und verwalten. Projektbeschreibung zum Projekt „Beratung zu Assistenzleistungen und zum persönlichen Budget“ Was ist Assistenz? Denken Sie einfach an das, was Sie heute bereits gemacht haben und wofür Sie Ihre Hände, Ihre Füße, Ohren und Augen gebraucht haben. Bestimmt sind Sie heute Morgen aus dem Bett aufgestanden, haben sich wahrscheinlich gewaschen, etwas gegessen und die Toilette benutzt. Vielleicht haben Sie die Zeitung gelesen, mit Sicherheit verließen Sie das Haus und haben mit Menschen gesprochen. Wären Sie bei diesen Tätigkeiten auf die Hilfe von Dritten angewiesen, dann benötigten Sie Assistenz. Assistent/innen erledigen jene Tätigkeiten, welche die behinderte Person (wegen ihrer Beeinträchtigung) nicht selber ausführen kann. Das hört sich bequem an, als gäbe es "Diener", die einem die lästigen Arbeiten erledigten. Die Wirklichkeit sieht anders aus: delegieren heißt anstrengendes ständiges Planen und Vorausdenken. Leben mit Behinderung bedeutet meist, Hilfen im Alltag zu brauchen. Persönliche Assistenz ist eine Möglichkeit, die Hilfen so zu bekommen, wo, wie, wann und von wem man sie braucht. Damit ist es Menschen mit Behinderung möglich, gleichberechtigt und selbstbestimmt am Leben teilzunehmen und so zu leben wie alle anderen auch. in ihren eigenen Wohnungen, am Arbeitsplatz, bei Freizeitaktivitäten. Als Frauen und Männer und Liebende, als Arbeitende, Reisende und Eltern und Kinder. Genau wie alle anderen Menschen auch. Der Begriff Persönliche Assistenz steht für jede Art der persönlichen Hilfe, die ermöglicht, ein unabhängiges und selbstbestimmtes Leben in der Gemeinschaft zu führen. Persönliche Assistenz umfasst unter anderem die folgenden Bereiche: • Unterstützung und Hilfe bei den Grundbedürfnissen (Körperpflege etc), • bei der Haushaltsführung, • in der Freizeit, • am Arbeitsplatz sowie, • Hilfe und Unterstützung zur Erhaltung der Gesundheit Von Persönlicher Assistenz spricht man dann, wenn die Kunden/innen die notwendigen Kompetenzen für ein selbstbestimmtes Leben mit Persönlicher Assistenz in ihren Händen haben, bzw. wieder zurückerlangen. Das bedeutet, einfach gesagt, selbst entscheiden WER, WANN, WO und WIE die Persönliche Assistenz leistet und die Kompetenz darüber haben wer wofür wie viel bezahlt bekommt. In der Praxis bedeutet das für einen behinderten Menschen z.B.: ich kann bestimmen wann ich schlafen gehen will und wann ich aufstehe, ich kann mit einer Person meiner Wahl auf die Toilette gehen, ich kann essen was und wann ich will, ich entscheide welche Personen für mich arbeiten, etc. Persönliche Assistenz ermöglicht ein hohes Maß an Wahrung der Privatsphäre und versetzt behinderte Menschen in die Lage, ihr Leben nach eigenem Lebensstil zu gestalten. Persönliche Assistenz bedeutet die Umverteilung der Macht von Institutionen zu den Betroffenen. Ausgehend vom Paradigmenwechsel stellt es behinderte Menschen als Experten/innen in ihren eigenen Sachen in die Rolle der Selbstvertretung und Selbstorganisation. Persönliche Assistenz ist eine Organisationsform von Hilfen für Menschen mit Behinderung, die Fremdbestimmung reduziert und Selbstbestimmung und Selbstverantwortung ermöglicht. Persönliche Assistenz ist ein Instrument, das Chancengleichheit ermöglicht und Diskriminierung abbaut. Die ehrenamtlich Tätigen erbringen dabei nicht die Assistenzleistungen selbst, vielmehr erfolgt durch sie die Beratung und Begleitung bei der Inanspruchnahme von Assistenzleistungen. Die Projektarbeit bezieht sich auf den gesamten Muldentalkreis und inzwischen auch auf benachbarte Gebiete. Die Beratung erfolgt je nach den Umständen und Erfordernissen des Einzelfalles und den Wünschen und Möglichkeiten der Klienten entweder im Wohnbereich der Betroffenen, in der Beratungsstelle der IVK e.V. oder auch telefonisch. Sie dient zusammengefasst der allseitigen und umfassenden Integration behinderter Menschen in alle Lebensbereiche. Das Projekt dient direkt der Förderung einer gleichberechtigten und selbstbestimmten Lebensführung. Das Projekt dient gleichzeitig der Schaffung von beitragspflichtigen Arbeitsplätzen. Mit der Einführung persönlicher und trägerübergreifender Budgets als verbindlichem Rechtsanspruch ab 01. Januar 2008 bieten sich neue Chancen zur Umsetzung des Assistenzgedankens. Behinderte Menschen bedürfen dazu jedoch der intensiven Aufklärung und Begleitung, hier lieg auch die wesentliche Außenwirkung des Projektes. In der örtlichen Presse wird regelmäßig über die entsprechenden Aktivitäten des Vereins berichtet. Weitere Außenwirkung erzielt der Verein und damit das Projekt mit dem Betrieb einer eigenen Homepage (www.mavgrimma.de). Mit dem Projekt werden ca. 40 Personen erreicht. Mit dem Projekt sind derzeit keine Einahmen verbunden. Es wird geprüft, ob mit der Einführung und Realisierung der persönlichen Budgets entsprechende Beratungs- und Begleitungshonorare budgetfähig sind und von den Betroffenen erhoben werden können.

Muldentaler Assistenzverein e. V.

Herr Jens Merkel
Anschrift:
Vorwerkstraße 1
04668 Grimma
Telefon: 0 34 37 / 70 26 38 (Herr Merkel)
Internet: [URL]
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