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Internationale Frauen Leipzig e.V.

Träger: Internationale Frauen Leipzig e.V.

Am 18.02.2008 fand die Gründungsversammlung des Vereins „Internationale Frauen Leipzig e.V.“ statt. Es wurde ein Vorstand, bestehend aus zwei gleichberechtigten Vorsitzenden, einer deutschen und einer griechischen Frau, und 5 weiteren Frauen aus dem Iran, dem Irak, Usbekistan und Deutschland gewählt. Seit dem 23. Juni 2008 sind wir im Vereinsregister beim Amtsgericht Leipzig eingetragen. Einige Aktivitäten des Vereins 1. Frauenfrühstück Das „Interkulturelle Frauenfrühstück“ wurde als niedrigschwelliges Angebot für alle Frauen 1x monatlich beibehalten. Ein wichtiges Ziel ist es Frauen zu erreichen, die bisher noch fast gar keine Kontakte haben. Sei es aus persönlichen Gründen oder weil sie sich in (zu) starker Abhängigkeit ihres Mannes bzw. ihrer Familien befinden. Die Treffen müssen inhaltlich deshalb so gestaltet werden, dass die Frauen zu Hause auch von den Zusammenkünften erzählen können, ohne dass ihnen die Teilnahme an weiteren Treffen verboten wird. Umgangssprache ist natürlich Deutsch. Kommen Frauen hinzu, die noch nicht so gut deutsch sprechen, wird Ihnen am Anfang eine Frau ihres Sprachkreises zum dolmetschen zur Seite gestellt. Diese Frauen werden über ihre Möglichkeiten deutsch zu lernen aufgeklärt und zur Teilnahme an einem Integrationskurs bzw. einem Sprachtraining motiviert. Im Ramadan-Monat findet kein Frauenfrühstück statt. Dann verlegen wir das Treffen auf den Abend und kommen nach Sonnenaufgang zum gemeinsamen Essen zusammen. So ermöglichen wir die Teilnahme auch der moslemischen Frauen, die während dieses Fastenmonats von Sonnenauf- bis Sonnenuntergang weder essen noch trinken. Alle Frauen (moslemische, jüdische, christliche und konfessionslose) bringen Speisen und Getränke mit (kein Schweinefleisch und keinen Alkohol) und die moslemischen Frauen klären uns über die religiösen und traditionellen Hintergründe dieser Fastenzeit auf. 2. Brachflächenprojekt: StattGarten in der Ludwigstraße im Leipziger Osten Hauptziel des Projektes ist es, die Integration bzw. gesellschaftliche Teilhabe insbesondere von benachteiligten Migrantengruppen aber auch von langzeitarbeitslosen Deutschen im Leipziger Osten zu fördern. Dieses geschieht durch die gemeinsame Umgestaltung einer Brachfläche mitten im Wohngebiet zu einem Nachbarschaftsgarten mit und für folgende Zielgruppen: Migrantinnen, bes. auch aus dem moslemischen Kulturkreis, die bisherige Angebote wie z.B. Frauentreffen, Sprachtrainings oder Feste nicht besuchen. Durch regelmäßige und von Muttersprachlerinnen betreute Öffnungszeiten des Stattgartens sollen diese Frauen beim Spaziergang mit ihren Kindern gezielt angesprochen und zum Mitmachen sowie zum Erwerb der deutschen Sprache ermuntert werden. Zum anderen ältere Spätaussiedler, die die deutsche Sprache ebenfalls nur teilweise beherrschen und auch deshalb nur schwer zu integrieren bzw. auf dem Arbeitsmarkt zu vermitteln sind. Eine dritte Zielgruppe sind langzeitarbeitslose deutsche Bürger, um einerseits ihre Motivation und Arbeitsfähigkeit durch eine sinnvolle Aufgabe zu erhalten. Andererseits kann durch die direkte Zusammenarbeit dieser Personengruppe mit den Migrantengruppen die, besonders oft bei langzeitarbeitslosen Deutschen auzutreffende, Berührungsangst mit MigrantInnen eventuell verringert werden. Das Besondere dieses Projektes ist, dass direkt Betroffene aus den Zielgruppen ehrenamtlich mitarbeiten, da diese aufgrund eigener Erfahrungen bzw. als Muttersprachlerinnen hier einen erleichterten Zugang haben. Die ehrenamtlich tätigen Frauen stellen Kontakte zu den Zielgruppen und Migrantenselbstorganisationen her, verrichten Gartenarbeit, planen Feste und Veranstaltungen, sichern Garten-Öffnungszeiten ab und leiten die Teilnehmer bzw. Nutzer des Gartens an. Die Teilnehmer des Projektes sollen die Gestaltung des Gartens mit planen, umsetzen und pflegen. Die dadurch gestärkte Eigeninitiative und Eigenverantwortung soll zur Planung weiterer Aktivitäten im/mit dem Garten genutzt werden. Der StattGarten verfügt seit Mitte Juni über einen selbst gebauten, wetterfesten Lehmofen, der zum Backen von Brot und Pizza aber auch zum Kochen genutzt werden kann. Dieser Ofen wurde durch Jugendliche aus unterschiedlichen Kulturen, unter der professionellen Anleitung eines Lehmofenbauers und einer pädagogischen Fachkraft im Rahmen eines Bundes-LOS-Projektes hergestellt. Am 28. Juni gab es bereits eine erste Einweihung des Lehmofens, in dem erfolgreich Brote nach Rezepten aus unterschiedlichen Kulturen (u.a. deutsches Schwarzbrot, kurdisches Fladenbrot, usbekisches Sesambrot) und Pizza hergestellt wurden. An dieser Aktion nahmen, trotz Regen, ca. 30 Personen teil. Folgende Kooperationspartner unterstützen uns beim Projekt StattGarten: - Leipziger Wohnungsbaugesellschaft: stellt die Brachfläche zur Garten- und Begegnungsnutzung zur Verfügung - Bürgerverein Neustädter Markt: unterstützt uns bei der Gartenarbeit - Leipziger Stipendiatennetzwerk: hilft bei der Aquise von Sach- und Finanzmitteln, bei der Öffentlichkeitsarbeit und besonders bei schweren Arbeiten 3. Interkultureller Frauentanz Viermal im Jahr laden wir zum „Interkulturellen Fauentanz“ ein. Über diese Veranstaltung, an der mittlerweile 100 – 150 Frauen teilnehmen, erreichen wir viele Frauen, die bisher noch nicht bei anderen Veranstaltungen aufgetaucht sind. Dadurch, dass wir garantieren, dass keine Männer anwesend sind und nicht fotografiert werden darf, kommen auch Frauen zu uns, die nicht zu gemischtgeschlechtlichen Veranstaltungen gehen wollen oder dürfen. Da auch Töchter und Söhne (bis 12 Jahre) mitkommen können, wir aber erreichen möchten, dass die Frauen sich mal nur um sich selber kümmern müssen, bieten wir eine begleitende Kinderbetreuung an. Darüber hinaus wird natürlich viel Individuelle Hilfe und Unterstützung in Form von Beratung und Begleitung geleistet. Außerdem beteiligen wir uns an vielfältigen Aktivitäten im Gemeinwesen, wie z.B. am „Interkulturellen Minimarathon Leipziger Osten“, beim „Neustädter Frühstück“ oder anderen Stadtteilfesten und -veranstaltungen. Einige unserer Frauen haben sich um eine Mitgliedschaft im Migrantenbeirat der Stadt Leipzig beworben, der im Januar 2009 seine Arbeit erstmalig aufnehmen wird. In Zukunft wollen wir unsere Aktivitäten auf folgende Gebiete ausweiten: Arbeit, Ausbildung, Sprachförderung • Migrantinnen / Frauen in Arbeit – Chancengleichheit – Sprachförderung: Der entscheidende Punkt für eine erfolgreiche Integration von MigrantInnen ist das Beherrschen der Sprache des aufnehmenden Landes. Viele unserer Frauen haben zwar bereits Sprach- oder Integrationskurse besucht. Das reicht jedoch nicht aus, da die meisten Frauen gesellschaftlich nicht so stark integriert sind (z.B. durch Arbeit, ehrenamtliches Engagement, genügend Kontakte zu Deutsch sprechenden Bürgern), um das erreichte Sprachniveau aufrecht zu erhalten bzw. zu verbessern. Deshalb wollen wir eine Verbesserung bzw. eine Verfestigung der Deutschkenntnisse besonders durch folgende Aktivitäten erreichen: - viele gemeinsame Aktivitäten und Diskussionen (unsere gemeinsame Sprache ist Deutsch, übersetzt wird nur so weit und so lange, wie es unbedingt notwendig ist) - anbieten bzw. organisieren unterschiedlicher Sprachtrainings auf unterschiedlichem Niveau (möglichst mit ehrenamtlichen Fachleuten) - möglichst viele Frauen in ABM, Arbeitsgelegenheiten oder ehrenamtliche Arbeit bringen, um darüber ihre Sprachkenntnisse schneller zu erweitern und ggf. auch schon als Einstieg in eine spätere Berufstätigkeit. • Fachweiterbildung: die Ausbildung, die im Herkunftsland erworben wurde, in Deutschland aufgreifen und sich weiterbilden. Verein soll bei Weiterbildung behilflich sein: Wo bekomme ich Informationen her?, Organisationen?, Politische Aktivitäten initiieren, um eine bessere Anerkennungspraxis der Ausbildungsabschlüsse aus anderen Ländern zu erreichen. Integration als Chance begreifen Bei der Auswertung einer Studie der Bertelsmann Stiftung von 2005 zum Thema: Erfolgreiche Integration ist kein Zufall – Strategien kommunaler Integrationspolitik trat folgender Aspekt u.a. besonders hervor: - alle Kommunen, die in der Integrationspolitik erfolgreich sind, begreifen MigrantInnen mit ihren unterschiedlichen Potentialen nicht mehr als Problemfälle, sondern als einen Gewinn und eine Chance für das gesamte Gemeinwesen vor diesem Hintergrund wollen wir: • Miteinander lernen – voneinander lernen • Helfen, die spezifischen (und z. T. sehr hohen) Qualifikationen unserer Frauen für Leipzig nutzbar zu machen, durch: - kompetente Erfassung ihrer Qualifikation (mit ARGE und AfA) - Vermittlung unserer Frauen auf Arbeits- bzw. Ausbildungsplätze in Behörden und Verwaltung, wo besonders interkulturelle Kompetenz und Sprachkenntnisse gefordert sind (Ausländerbehörde, Sozialamt, ASD, LWB, ARGE, Schulen Kindergärten usw.) • Private Unternehmen dafür sensibilisieren, die Vorteile zu erkennen, wenn sie MigrantInnen einstellen (Mehrsprachigkeit, Nutzen der kulturellen Kompetenzen der MigrantInnen, um neue Absatzmärkte bzw. Arbeitsmöglichkeiten im Ausland zu erschließen).

Internationale Frauen Leipzig e.V.

Frau Veronika Köhler, c/o OFT Rabet

Anschrift:
Eisenbahnstraße 54
04315 Leipzig

Telefon: 0341/4686869

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